Kosten im Gesundheitswesen
Das Gesundheitskostenplakat begann Anfang 2009 mit der ersten Auflage über die Kosten des Gesundheitswesens. Die Kosten des Gesundheitswesen sind eine vereinfachte Darstellung der Finanzströme und Kosten im deutschen Gesundheitssystem. Zahlen und Beziehungen der Gesundheitsausgaben in Deutschland wurden hierfür illustrativ zusammengefasst und infografisch aufbereitet.
Das neue Gesundheitskostenplakat in der zweiten Auflage
Das Gesundheitskostenplakat ist ein umfassender und trotzdem übersichtlicher Kostennavigator für das Gesundheitswesen, der ohne Konkurrenz ist: Es zeichnet den Strom von 253 Milliarden Euro nach, räumt mit Mythen auf und zeigt Verblüffendes über die Gesundheitsausgaben und Beeindruckendes zur Gesundheitsförderung. Das Gesundheitskostenplakat ist die Antwort auf die Frage, ob nach der Finanzkrise die Gesundheitskrise droht. Dr. Ellis Huber präsentiert mit der langjährigen Erfahrung als Präsident der Berliner Ärztekammer neue Konzepte der strukturierten Gesundheitsfürsorge, die den Ärztenotstand aufhalten und die Versorgungskrise vermeiden. Medizinjournalist Sven-David Müller moderiert die Pressekonferenz und erläutert das Gesundheitskostenplakat. Im Grußwort der begleitenden Broschüre äußert sich MdB Rudolf Henke (Arzt und erster Vorsitzender des Marburger Bundes) zu Problemen und Problemlösungen im Gesundheitswesen.
Gesamtausgaben für Gesundheit steigen um drei Prozent
Das Gesundheitskostenplakat bietet die notwendige Transparenz über die Kostenströme im Gesundheitswesen. Es macht deutlich, wie sich die Gesamtausgaben in diesem Bereich verteilen. Demnach stiegen im Jahr 2008 die Gesundheitsausgaben insgesamt um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 253 Milliarden Euro. Die größten „Kostenfresser“ sind Waren, wozu Arzneimittel, Hilfsmittel wie Prothesen und Zahnersatz gehören, mit 69,3 Milliarden Euro und ärztliche Leistungen mit 68,9 Milliarden Euro. Damit stiegen diese Kosten sogar um fünf und dreieinhalb Prozent. Die Ausgaben für Zahnersatz sind mit 5,2 Prozent deutlich gestiegen, machen insgesamt aber „nur“ 5,8 Milliarden Euro aus.
Gesundheitsförderung nimmt zu
Ein positiver Trend zeigt sich in der Prävention: die Ausgaben hierfür sind insgesamt um fast acht Prozent gestiegen. Für die Gesundheitsförderung, die durch Aufklärung über Krankheiten den Gesundheitszustand der Bevölkerung verbessern soll, wurde sogar 15,5 Prozent mehr Geld ausgegeben. Fraglich ist allerdings, so Müller, ob dieses Geld in Broschüren und Werbespots richtig angelegt ist. Sinnvoller wäre es, davon Bewegungstherapeuten, Diätassistenten sowie psychologische und pädagogische Berater zu bezahlen. Das bisherige Ausgabevolumen würde ausreichen, 100.000 Beratungskräfte zu beschäftigen und das brächte mehr als Plakate, Broschüren und TV-Spots, macht Sven-David Müller deutlich.
Ausgaben für Früherkennung sinken
Erschreckend ist der gewaltige Rückgang der Ausgaben für die Früherkennung von Krankheiten wie Krebsvorsorgeuntersuchungen um 7,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Für keinen anderen Bereich sanken die Ausgaben so deutlich. Lediglich die Investitionen für Krankenhäuser, Forschung und Ausbildung sind überhaupt noch zurückgegangen. Patienten müssen zukünftig mit immer älteren Ärzten in schlecht ausgestatteten Krankenhäusern rechnen, die kaum Früherkennung leisten dürfen. Seit 1995 ist das Durchschnittsalter der Kassenärzte von 47,6 auf 51,4 Jahre gestiegen.
Verwaltungskosten von Krankenkassen nahezu konstant
Aber das Gesundheitskostenplakat räumt auch mit Vorurteilen auf: So ist ersichtlich, dass die Höhe und der Anstieg der Verwaltungskosten der Krankenkassen allgemein überschätzt werden. Sie stiegen um nur 0,7 Prozent, was im Vergleich zu anderen Kostenfaktoren geradezu vernachlässigbar ist. Die gesetzlichen Krankenkassen decken 58 Prozent der Ausgaben im Gesundheitswesen, die privaten gerade einmal 9 Prozent. Der Rest der Gesundheitskosten verteilt sich auf Rentenversicherung, Unfallversicherung, Arbeitgeber, Öffentliche Haushalte, Pflegeversicherung und private Haushalte, die nur 4 Prozent ihres privaten Konsums für Gesundheit ausgegeben haben.Dabei machen private Krankenzusatzversicherungen den größten Teil aus. Die meisten privaten Haushalte nutzen dabei einen Krankenzusatzversicherungs-Vergleich um sich über die Leistungen der verschiedenen Angebote zu informieren und so ein passende Krankenzusatzversicherung zu finden.
Schmerzmittelmissbrauch in Deutschland ist ein Problem
Wie aus dem imedo-Gesundheitskostenplakat hervorgeht, sind sieben der zehn meist verkauften Arzneimittel in Deutschland Schmerzmittel. Es kommt zu einem regelrechten Schmerzmittelmissbrauch. Dr. med. Siegfried Spernau, Facharzt für Allgemeinmedizin mit SchwerpunktSchmerztherapie, nennt ein Beispiel: wenn ein Patient mit einem Hexenschuss sechs Wochen auf einen Termin bei einem Facharzt warten muss, versucht er, die Zeit mit frei verkäuflichen Schmerztabletten zu überbrücken. Die Schmerzmittel schlagen an, die Schmerzen gehen zurück und der Patient geht unter Umständen gar nicht mehr zum Arzt, sondern behandelt sich selbst weiterhin mit Arzneimitteln. So werden die Patienten chronisch krank, weil sie nicht behandelt werden. Das sei „unterlassene Hilfeleistung“, prangert Doktor Spernau an. Um dem Missbrauch Einhalt zu gebieten, müssen Schmerzmittel verschreibungspflichtig werden.
Ärzte fehlen auf dem Land
Doktor Huber, langjähriger Präsident der Berliner Ärztekammer möchte ein neues Konzept umsetzen: seine Idee der „Driving Doctors“ (Fahrende Ärzte) soll jungen Ärzten die Möglichkeit geben, in der Stadt zu wohnen, aber auf dem Lande zu arbeiten. Dabei fahren die Mediziner mit dem Auto, ausgerüstet mit neuester Kommunikationstechnologie und in Zusammenarbeit mit einem zentralen Kompetenzzentrum, in strukturschwache Gebiete. So könnte nicht nur Medizinabsolventen ein Anreiz gegeben werden, in Deutschland als Arzt zu arbeiten, sondern auch die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen gewährleistet werden, ist sich Huber sicher.
Das Gesundheitskostenplakat im Handel und zum Download
Der Berliner Wissenschaftsverlag Dr. Köster verlegt das Gesundheitskostenplakat mit einer Begleitbroschüre (ISBN 978-3-89574-726-7).
Im Grußwort der begleitenden Broschüre äußert sich MdB Rudolf Henke (Arzt und erster Vorsitzender des Marburger Bundes) zu Problemen und
Problemlösungen im Gesundheitswesen. Im Internet ist das Gesundheitskostenplakat unter www.gesundheitskostenplakat.de zu finden. Die Medizinredaktion des von der imedo GmbH betriebenen Gesundheitsportals www.imedo.de hat das Gesundheitskostenplakat entwickelt und herausgegeben. imedo.de ist eines der deutschsprachigen Gesundheitsportale im Internet.
Sie können das Buch auch unter folgendem Link bestellen Druckversion des Plakates mit Booklet
Das Plakat für Präsentationen und Vorträge zum Download
Desweiteren ist das Plakat über unseren Partner Click&Buy als PDF zur freien Präsentation in Vorträgen, Onlinepräsentation, Referaten, Schulungen in der Lehre u.v.m. nutzbar. Sie können es direkt über nachfolgenden Partnerlink downloaden und zur Präsentation für mehr Verständnis über die aktuellen Kostenströme des deutschen Gesundheitswesen nutzen.
Download-Link zum Gesundheitskostenplakat als PDF.