In den letzten Jahrzehnten hat der internationale Reiseverkehr erheblich zugenommen. Nicht nur die Aufenthaltsdauer, sondern vor allem auch die Reisedistanz und die Reisehäufigkeit hat dabei zugenommen. Doch die steigende Beliebtheit von tropischen und subtropischen Ländern als Reiseziel birgt gesundheitliche Risiken. Etwa 50% der Reisenden erkranken während oder nach der Urlaubsreise. Auch darum wird empfohlen, sich im Vorfeld über das Reiseziel zu informieren. Genauso, wie man sich über Kultur, Infrastruktur oder Freizeitmöglichkeiten informiert, sollte man aktuelle Informationen einholen, die die eigene Gesundheit betreffen, um generelle Risiken abschätzen zu können. Das Einholen dieser Informationen sowohl für das europäische als auch das außereuropäische Ausland, sollte Teil der reisemedizinischen Vorsorge sein.
Reisemedizinische Vorsorge gegen gesundheitliche Risiken im Gastland treffen
Zusätzlich sollte man sich im Zuge der reisemedizinischen Vorsorge auch über Maßnahmen zur Vermeidung der gesundheitlichen Risiken informieren. Dabei gehören neben Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen und dem prophylaktischen Einnehmen von Medikamenten auch die Einhaltung gewisser Verhaltensregeln zur reisemedizinischen Prophylaxe, die eine Erkrankung verhindern soll. So sind unter anderem grundlegende Hygieneregeln, die Verwendung von Moskitonetzen zum Schutz vor Stichen krankheitsübertragender Insekten und die Verwendung von Sonnenschutzmittel zum Schutz der Haut anzuraten.
Vorbeugung von Reisedurchfall durch reisemedizinische Maßnahmen
In Bezug auf die reisemedizinische Vorsorge spielt es ebenfalls eine Rolle, welche Art von Quartier Sie im Reiseland bewohnen. So sollten die reisemedizinischen Vorsorgemaßnahmen bei einem einfachen Quartier umfangreicher sein, als in einem Luxushotel. Es gibt allerdings auch einige grundsätzliche Regeln der Reisemedizin, die Ihnen helfen, üblichen Erkrankungen bei Auslandsreisen vorzubeugen. So beugen Sie Reisedurchfall vor, indem Sie kalte Speisen, ungeschältes Obst, rohe Salate und Eiswürfel in Getränken meiden. Denn Reisedurchfall wird durch Bakterien und Viren hervorgerufen, die durch verunreinigte Lebensmittel und Getränke in den Körper gelangen. Wenn Sie dem Grundsatz folgen nichts zu essen, was vor dem Verzehr nicht gekocht, gebraten oder geschältwerden muss, lässt sich Reisedurchfall in aller Regel vermeiden. Wenn Sie dennoch erkranken, sollten Sie darauf achten viel zu trinken, um die verlorene Flüssigkeitsmenge auszugleichen. Ergänzend sollten Sie gewisse reisemedizinische Mittel in Form einer Reiseapotheke im Reisegepäck haben – insbesondere wenn Kinder mitreisen.
Reisemedizin bei Reisen mit Kindern
Bei Reisen mit Säuglingen, Kleinkindern oder Schulkindern empfiehlt sich als reisemedizinische Vorsorge, eine kindgerechte Reiseapotheke. Sie soll für den Notfall ausrüsten und gehört daher ins Reisegepäck. Dabei sollte die Grundausstattung immer ein Fieberthermometer und Medikamente gegen Durchfall beinhalten, da der Flüssigkeitsverlust bei Kindern besonders gefährlich ist. Denken Sie zusätzlich daran, ausreichend Verbandmaterial für Verletzungen und/oder Verbrennungen und ergänzend Medikamente einzupacken, die gegen häufige Erkrankungen helfen. Das sind insbesondere Medikamente gegen Erbrechen, Erkältung, Husten, Fieber, Gliederschmerzen, Hals- und Ohrenschmerzen. Der Wirkstoff Paracetamol eignet sich besonders als reisemedizinisches Mittel gegen Fieber und Schmerzen solcher Art.
Impfschutz vor Reiseantritt
Vergewissern Sie sich vor einer anstehenden Reise im Rahmen Ihrer reisemedizinischen Vorbereitung auch über einen ausreichenden Impfschutz. Dabei sollten Sie darauf achten, spätestens 6 Wochen vor Reiseantritt eine ärztliche Beratung über Ihren persönlichen Impfschutz zu vereinbaren, da ein entsprechender Impfschutz unter Umständen erst innerhalb von vier Wochen aufgebaut werden kann. Auch bei einem Last-Minute-Urlaub empfiehlt sich eine vorsorgliche Beratung zum Impfschutz und zur Reisemedizin, da einige Impfungen, wie zum Beispiel gegen Hepatitis A, auch kurzfristig vor der Abreise noch möglich sind.
Um Erkrankungen auf Reisen also möglichst zu vermeiden, suchen Sie im Vorfeld Ihrer Reise einen spezialisierten Arzt für Reisemedizin zu einer Beratung auf und legen Sie sich die empfohlene Reiseapotheke zu. Befolgen Sie die erwähnten Verhaltensregeln und informieren Sie sich vor Reiseantritt über die gesundheitlichen Risiken im Gastland. Dann steht einem erholsamen und erkrankungsfreiem Urlaub nichts mehr im Weg.
Tipp: Lesenswert ist auch der Artikel: Reisezeit – Vorsicht bei Allergien