5. Fernsehen
Das Fernsehen ist an der Entstehung und der Verstärkung des Ausprägungsgrades von Übergewicht oft beteiligt. Von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen ist bekannt, daß sie deutlich mehr fernsehen als normalgewichtige Gleichaltrige. Beim Fernsehen ist der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert, da keine Muskelaktivität erfolgt. Zudem nehmen viele Kinder und Jugendliche, ebenso wie Erwachsene, gerne Süßigkeiten oder Knabbereien während des Fernsehens zu sich. Somit kommt es auch zu einer Erhöhung der Energiezufuhr, so daß dies zu der geringen Bewegung noch erschwerend hinzu kommt.
Es ist sehr schwer, Kinder und Jugendliche, die es gewohnt sind, drei oder mehr Stunden am Tag fernzusehen, hiervon abzuhalten. Wir empfehlen folgendes Vorgehen:
Nehmen Sie sich am Wochenende zusammen mit Ihrem Kind die Programmzeitschrift vor. Gehen Sie jeden Tag der Woche durch und besprechen mit Ihrem Kind, welche Sendungen es gerne sehen würde. Setzen Sie eine zeitliche Grenze. Eine Fernsehzeit von einer Stunde am Tag bei Kindern unter zwölf Jahren, bzw. von zwei Stunden bei dreizehnjährigen und älteren Jugendlichen sollte nicht überschritten werden. Suchen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam die Sendungen heraus, die es am liebsten sehen würde und die dieser zeitlichen Vorgabe in etwa entsprechen. Wägen Sie hierbei auch mit Ihrem Kind ab, welche Sendungen aus Ihrer Sicht besser bzw. schlechter geeignet erscheinen. Verpflichten Sie Ihr Kind dazu, daß es die zeitliche Vorgabe einhält.
Ganz wesentlich erscheint hierbei, daß Sie sich auch selbst in etwa an die zeitliche Vorgabe halten. So ist es für Ihr Kind schwer, wenn es als einziges Familienmitglied vom Fernsehen verbannt wird, nachdem es seine ein bis zwei Stunden ferngesehen hat.
Achten Sie darauf, daß Ihr Kind während des Fernsehens keine Süßigkeiten oder Knabbereien zu sich nimmt. Auch hier gilt, daß diese Aufforderung nur sinnvoll ist, wenn Sie selbst sich hiernach richten. Häufig werden Süßigkeiten oder Knabbereien ganz nebenbei eingenommen, ohne daß der Betreffende merkt, wieviel er oder sie zu sich genommen hat. Schließlich ist die Chipstüte oder dergleichen leer. Eine eigentliche Kontrolle über die Menge erfolgt während des Fernsehens nicht.
Falls Sie und/oder Ihr Kind nicht vollständig auf Süßigkeiten oder Knabbereien während des Fernsehens verzichten können, empfiehlt es sich, bereits vorher die entsprechenden Mengen abzustecken. Füllen Sie ein Schälchen mit einer vernünftigen Menge, um hinterher die Tüte wieder in die Küche zu bringen. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, daß es nur dieses Schälchen mit Chips, Salzstangen oder sonstigen Knabbereien gibt. Vielleicht lassen sich beim Fernsehen auch einmal Gemüse (z. B. Paprika, Möhren, Sellerie, usw.) und andere leckere kalorienarme Snacks reichen?
Achten Sie auch darauf, daß die Getränke, die während des Fernsehens konsumiert werden, nicht kalorienhaltig sind. Am besten geeignet erscheint Mineralwasser.
Falls Ihr Kind früher sehr viel ferngesehen hat, ist es wichtig, Ersatz zu finden. Überlegen Sie gemeinsam, was es für andere Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Beispielsweise könnten Sie ein Gesellschaftsspiel spielen. Auch Lesen, Puzzeln, Basteln, Malen, Freunde besuchen und Spazierengehen stellen andere Beschäftigungen dar. Machen Sie ruhig mal selber mit!
6. Belohnungen
In vielen Familien ist es üblich, gutes Benehmen mit Süßigkeiten, Knabbereien oder Essen zu belohnen. Die Kinder erhalten beispielsweise ein Eis, wenn sie im Haushalt geholfen oder ihre Hausaufgaben erfolgreich abgeschlossen haben. Man weiß, daß übergewichtige Kinder ganz besonders auf Essen als Belohner ansprechen. Insofern wirkt eine in Aussicht gestellte Süßigkeit bei diesen Kindern ganz besonders gut. Es ist folglich kein Wunder, daß sich viele Eltern dieser Belohner bedienen, obwohl sie selbst genau wissen, daß dies den Gewichtsproblemen ihres Kindes nicht förderlich ist.
Überdenken Sie kritisch, wie Sie Ihr Kind belohnen. Setzen Sie sich hierzu hin und überlegen, welche anderen Möglichkeiten es gibt. Was macht Ihr Kind gern? Was bereitet ihm Freude? Bitte notieren Sie alles. Anschließend gehen Sie Ihre Liste durch und prüfen, welche der genannten Punkte sich bei Ihrem Kind als Belohner einsetzen lassen.
Als Belohner eignen sich beispielsweise: Ein Buch anschauen oder vorlesen, ein Gesellschaftsspiel spielen, ein kleines Spielzeug, eine Zimmerpflanze, usw. Vielleicht können Sie einen Punkteplan gemeinsam mit Ihrem Kind aufstellen: Als Belohnung erhält Ihr Kind jeweils einen Punkt. Eine bestimmte Punktzahl kann dann für die Erfüllung eines Wunsches (z. B. Kauf eines T-Shirts) eingesetzt werden.
Jetzt geht es nur noch darum, daß Sie zu gegebener Zeit nicht vergessen, daß Sie sich die Mühe gemacht haben, die Liste zu erstellen. Denken Sie daran, Ihr Kind nicht mit Essen, sondern mit den von Ihnen festgelegten Punkten zu belohnen.
Manche Eltern belohnen ihr Kind besonders häufig, weil sie selbst ein schlechtes Gewissen haben. Das schlechte Gewissen rührt in den meisten Fällen daher, daß sie meinen, zu wenig Zeit für ihr Kind zu haben. Überlegen Sie bitte, ob dies auf Sie zutrifft. Unter Umständen gelingt es Ihnen, von dieser Gewohnheit Abschied zu nehmen. Prüfen Sie selbst, in welchen Situationen Sie dieses schlechte Gewissen haben und wie es dazu kommt, daß Sie in diesen Situationen quasi als Ersatz für Zuwendung Ihr Kind mit Süßigkeiten “abspeisen”. Verdeutlichen Sie sich auch noch einmal, daß gerade Essen als Belohner Ihrem Kind eher schadet als nützt.
7. Essen
Vielfach wird angenommen, daß übergewichtige Kinder und Jugendliche einfach zuviel essen. Sicherlich haben Siedies auch schon zu hören bekommen. Es gibt aber durchaus auch übergewichtige Kinder und Jugendliche, die nicht mehr essen als andere Kinder und Jugendliche. Bei dieser Gruppe ist davon auszugehen, daß der Energieverbrauch gegenüber anderen Kindern erniedrigt ist. Dies bedeutet, daß diese Kinder bei der Verrichtung alltäglicher Aktivitäten weniger Energie verbrauchen als andere Kinder. Unter Umständen bewegen sie sich auch weniger. Bei einem anderen Teil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher liegt in der Tat täglich eine überdurchschnittliche Zufuhr von Kalorien vor. Eine dritte Gruppe ißt zuviel und bewegt sich zuwenig.
Jedem ist bekannt, daß es außerordentlich schwierig ist, seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Menschen haben Vorlieben für bestimmte Speisen. Bei übergewichtigen Menschen finden sich insbesondere Vorlieben für fettreiche und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Häufig haben sich diese Vorlieben im Verlauf von Jahrzehnten herausgebildet. Um so schwerer fällt es, Veränderungen vorzunehmen. Es bedarf großer Willensanstrengung, um selbst einfache Umstellungen der Ernährungsgewohnheiten dauerhaft vorzunehmen.
Im Zusammenhang mit der Entlassung Ihres Kindes aus der stationären Behandlung erscheinen uns folgende Gesichtspunkte von Bedeutung:
1. Es erscheint wünschenswert, wenn Ihre Familie mindestens einmal am Tag zu einer Mahlzeit zusammenkommt. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie, welche Mahlzeit dies am besten sein kann. Falls weder das Mittagessen noch das Abendessen in Betracht kommen, sollte dies mindestens für das Frühstück der Fall sein. Achten sie darauf, wie in Ihrer Familie die einzelnen Familienmitglieder essen. Nicht selten kommt es dazu, daß jeder Einzelne sich nach Lust und Laune selbst rasch eine Mahlzeit im Mikrowellenherd aufwärmt und diese dann für sich alleine ißt. Hierdurch wird ein unregelmäßiges und unkontrolliertes Eßverhalten gefördert, das sich gerade auf Kinder und Jugendliche mit Übergewicht ungünstig auswirkt.
2. Durch das gemeinsame Essen räumen Sie selbst dem Essen in Ihrer Familie eine zentralere Bedeutung ein. Essen ist auch ein soziales Ereignis, bei dem man sich austauschen kann. Versuchen Sie diese Bedeutung des Essens in Ihrer Familie hervorzuheben. Jedes Familienmitglied sollte sich selbst seinen Teller füllen und bestimmen, wieviel es ißt. Nur hierdurch kann jeder einzelne die Verantwortung für sein Eßverhalten übernehmen.
3. Achten Sie darauf, daß Ihr Kind regelmäßig die Hauptmahlzeiten zu sich nimmt. Dies gilt insbesondere für das Frühstück. Das Auslassen des Frühstücks kann zur Mittags- und Nachmittagszeit das Aufkommen von Heißhunger begünstigen. Nicht selten werden deshalb um so größere Essensmengen eingenommen. Es ist zu betonen, daß gerade das Einhalten von regelmäßigen Mahlzeiten einen ganz wesentlichen Fortschritt für übergewichtige Kinder und Jugendliche bedeutet.
4. Zwischenmahlzeiten können sehr hilfreich sein, um ein besseres Eßverhalten zu fördern. Geben Sie Ihrem Kind ein Pausenbrot, einen Joghurt oder ähnliches mit in die Schule. Auch am frühen Nachmittag oder am späten Abend kann eine Zwischenmahlzeit hilfreich sein. Im Prinzip ist die Einnahme von drei Hauptmahlzeiten und drei Zwischenmahlzeiten zu festgelegten Zeitpunkten sinnvoller als das Herunterschlingen von ein oder zwei Mahlzeiten, wobei große Mengen vertilgt werden.
5. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind und sich selbst, welche zentrale Funktion das Essen in unserem Leben hat. Hierzu kann ein Tischgebet oder das Aufsagen eines Spruchs vor der Mahlzeit hilfreich sein. Ein gutes Essen sollte entsprechende Tischmanieren nach sich ziehen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, daß langsames Essen den größten Genuß bietet. Das Essen sollte stets gut gekaut werden. Vor dem Mittag- bzw. Abendessen kann ein Glas Wasser den Hunger vorab etwas dämpfen. Hierzu eignet sich desweiteren auch gut ein Salat, der demnach vor der eigentlichen Mahlzeit eingenommen werden sollte.
6. Falls Sie sich im Hinblick auf die in Ihrer Familie praktizierten Kochgewohnheiten beraten lassen wollen, können Sie über Ihren Hausarzt Kontakt mit einer Diätassistentin aufnehmen. Hierzu können Sie auch mit Ihrer Krankenkasse Rücksprache nehmen. Einige Krankenkassen bieten spezielle Ernährungs- bzw. Kochkurse an. Auch ein entsprechendes Buch, daß praktische Hinweise zum kalorienbewußten Kochen enthält, kann hilfreich sein.
7. Achten Sie auf die Trinkgewohnheiten Ihres Kindes. Es gibt Kinder und Jugendliche, die über den Tag verteilt große Mengen an süßen Limonaden zu sich nehmen, die wiederum erheblich zur Gesamtmenge eingenommener Kalorien beitragen. Kakao und Milch sind weitere Getränke, die stark kalorienhaltig sind. Sie selbst können Ihrem Kind helfen, indem Sie entsprechende Getränke nicht mehr kaufen und für Ersatzgetränke Sorge tragen (z. B. Tees, Mineralwasser und zuckerfreie Getränke).
Den nächsten Teil finden Sie hier:
Prof.Dr.med. Johannes Hebebrand, LVR-Klinikum Essen, Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Virchowstrasse 174, 45147 Essen.
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