In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 8.000 Frauen an einem Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs). Das Durchschnittsalter der Patientinnen beträgt bei Diagnosestellung zwischen 55 und 60 Jahre. Risikofaktoren sind fortgeschrittenes Alter, Kinderlosigkeit sowie bösartige Geschwüre der Brust. 5-10% der Patientinnen haben eine genetische Belastung mit einer Familienanamnese für Brust- oder Eierstockkrebs. Zu den Faktoren, die das Erkrankungsrisiko verringern, zählen höhere Zahl der Kinder, früh einsetzende Wechseljahre, Stillen und längere Einnahme oraler Kontrazeptiva (“Pille”).
Das Ovarialkarzinom gilt als sog. “stummer” Tumor, weil er aufgrund fehlender typischer Frühsymptome lange unbemerkt bleibt. Erschwert wird die frühzeitige Diagnose auch durch die Lage der Ovarien tief im Bauchraum. Warnzeichen einer allerdings meist schon fortgeschrittenen Erkrankung sind Anschwellen des Bauches, unbestimmte Verdauungsbeschwerden oder unbestimmter Gewichtsverlust. Derzeit gibt es keine effektiven Methoden zur Früherkennung. Zur Diagnose werden gynäkologische Untersuchungen genutzt.
Grundsäulen der Behandlung sind Operation und Chemotherapie. Die zur Zeit nachweislich besten Therapien hat die deutsche Krebsgesellschaft in entsprechenden Leitlinien festgelegt: Als chemotherapeutischer Standard bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs ist hier die Behandlung mit dem Eibenwirkstoff Paclitaxel und Carboplatin bereits fest verankert.
Quelle: Die AGO Studiengruppe Ovarialkarzinom (AGO OVAR) isteine 1993 gegründete Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, die Therapie des Eierstockkrebses zu verbessern. Ihre Hauptaufgaben sind die Initiierung und Durchführung klinischer Studien, die Organisation von Fortbildungen und die Mitarbeit in Fachgremien. Web: www.ago-ovar.de
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