Krankheitsbild
Sobald die warme Jahreszeit beginnt, fängt für viele Menschen das Leiden an. In der BRD leiden ca. 12% der Bevölkerung an Heuschnupfen, eine Erkrankung, die schon in der Römerzeit beschrieben wurde.
Heuschnupfen, auch Pollinose genannt, bewirkt als entzündliche Reaktion eine verstopfte Nase, heftiges Niesen, Fließschnupfen, Husten und Augen- und Nasenjucken. Die Augen können brennen, jucken sowie tränen, gerötet und lichtempfindlich sein. Der Juckreiz kann auch den Mundraum betreffen. Allgemein fühlen sich die Betroffenen abgeschlagen, haben Kopfschmerzen und sind leicht reizbar.
Diese leichteren Symptome (=Krankheitszeichen) einer Augen-, Nasen- und Halsreizung können aber auch zu ernsteren Erkrankungen führen (sog. “Etagenwechsel”), wie z. B. zu Asthma. Der Schnupfen kann sich zum Dauerschnupfen entwickeln und die Entzündung in der Nasenschleimhaut kann sich auf die Nasennebenhöhlen ausweiten. Daher: Gehen Sie rechtzeitig zur Behandlung zum Arzt!
Vorsicht: Die Symptome einer Allergie werden leicht mit einer Erkältung verwechselt!
Ursache
Als Heuschnupfen wird eine Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie) gegen Gras-, Sträucher-, Getreide- und Baumpollen bezeichnet. Im Frühjahr und Sommer treten vorwiegend Allergien gegen Gras- (85%) und Baumpollen (15%) auf, wohingegen im Herbst Allergien gegen Getreidepollen vorherrschen. Fälschlicherweise wird die Erkrankung “Heuschnupfen” genannt, obwohl nicht Heu, sondern die Pollen, also der Blütenstaub, Auslöser des Heuschnupfens ist.
Obwohl es zahlreiche Arten von Baum- und Graspollen gibt (in Deutschland ca. 4000 Pflanzenarten), entwickeln die meisten Heuschnupfen-Betroffenen Allergien nur gegen eine Minderzahl dieser Pollen (ca. 100 Arten). Durch Wind werden diese federleichten Pollen kilometerweit durch die Luft gewirbelt, bis sie schließlich mit den Nasen, Augen und Atemswegen in Kontakt kommen. Gras- und Getreidepollen führen am häufigsten zu Heuschnupfen, hiervon sind Schilf- und Riedgraspollen weniger gefährlich. Bei den Getreidepollen sind vorwiegend Roggen- und Maispollen Auslöser von Heuschnupfen. Bei den Baumpollen sind die Frühblüher Hasel und Erle (Februar, März) häufig Allergieauslöser, im April und Mai die Birke. Die Blütezeit dieser Bäume dauert ca. 1 Monat. Beifuß und Wegerich sind Korbblütler (Unkräuter), die im Herbst blühen und sehr aggressiv Heuschnupfen hervorrufen. Blumenpollen sind aufgrund ihrer schweren Pollen weniger aggressiv und nur bei direktem Kontakt Allergieauslöser. Die Blütezeit der Gräser, Baum- und Getreidepollen ist dem Pollenflugkalender zu entnehmen, der jedoch nur zur groben Orientierung dient, da Witterungsverhältnisse die jeweilige Blütezeit beeinflussen.
Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen eine Substanz, die normalerweise für den Menschen “harmlos” ist. Eine Infektion, Rauchen oder emotionaler Stress kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Allergie zu entwickeln. Eine erhöhte Bereitschaft zur Allergie besteht dann, wenn die Eltern ebenfalls Allergiker sind . Kinder mit zwei allergischen Eltern entwickeln häufiger Allergien als Kinder mit einem allergischen Elternteil. Hierbei wird der Heuschnupfen nicht vererbt, sondern lediglich die Bereitschaft dazu, die erst in der Kombination Bereitschaft plus Pollenkontakt eine Allergie erzeugen kann. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Stillen dieser Kinder das Risiko einer Allergieprädisposition verringert. Eine Allergie kann zu jeder Zeit erstmals auftreten, obwohl bei den meisten Menschen schon im Kindesalter Allergien auftreten (zwischen dem 5. und 14. Lebensjahr). Man hat beobachtet, dass bei vielen Allergikern die Beschwerden mit den Jahren zurückgehen.
Über die letzten Jahrzehnte hinweg ist in Deutschland die Luftverschmutzung (z. B. durch Autoabgase) und gleichzeitig die Zahl der Allergiker aufgrund des Dauerreizes der Schleimhäute angestiegen. Außerdem ist festgestellt worden, dass die Pollen, die am Morgen hoch in die Luft steigen, am Nachmittag mit Schmutzpartikel bedeckt wieder zurückkehren und durch deren veränderte Struktur leichter zur Allergie führen können.
Ein Allergen ist eine Substanz, die eine allergische Reaktion auslöst, z. B. Graspollen, Kot der Staubmilben, Schimmelsporen, Katzenhaare. Allergene finden sich z. B. in der Luft, in feuchten Badezimmern, in Blumenerde oder in Kühlschränken. Die allergische Reaktion kann überall im Körper stattfinden, die Symptome der Reaktion finden jedoch direkt an der Stelle statt, an der der Kontakt mit dem Allergen stattgefunden hat. Der Erstkontakt mit einem Allergen kann auf verschiedene Art und Weise stattfinden: durch Schlucken, Einatmen, Injektion oder durch Berührung. Die Pollenkörner setzen sofort bei Kontakt mit der feuchten Schleimhaut Inhaltsstoffe frei, die aus Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten bestehen. Jede Pollenart hat eine bestimmte Zusammensetzung dieser Stoffe, gegen die sich letztlich eine Allergie entwickelt. Der immunologische Vorgang hierzu ist sehr komplex. Vereinfachend (siehe Abbildung) kann man sich vorstellen, dass dieser Erstkontakt, auch Sensibilisierungsphase genannt, B-Lymphozyten (=Zellen, die zum Immunsystem gehören) zur Produktion von Antikörper (Immunglobulin E=IgE, ein körpereigenes Eiweiß) anregt. Antikörper sind hochspezifische körpereigene Abwehrstoffe, die an Fremdkörper binden. Diese IgE Antikörper binden mit ihrem hinteren Teil an sog. Mastzellen, die Fangarme des Antikörpers ragen nach außen.
Erst bei einem Zweitkontakt mit dem Allergen bindet dieser Antikörper an das Allergen und bildet einen Allergen-Antikörper-Komplex, der an den Mastzellen hängt. Mastzellen sind Gewebezellen, die Histamin enthalten. Histamin und verwandte Substanzen werden bei der Vernetzung der Antikörper durch das Allergen in das Gewebe ausgeschüttet und es kommt zu den Symptomen einer allergischen Reaktion: Durch die Erweiterung kleiner Blutgefäße, kommt es zu einer Rötung an der Kontaktstelle. Gleichzeitig tritt aus den Blutgefäßen Flüssigkeit in das Gewebe aus, was zu einer Schwellung (Ödem) führt. Der Juckreiz ist eine direkte Folge des Histamins.
Wie entsteht eine Allergie?
Therapie
Hauttests
Voraussetzung für die Feststellung einer allergischen Reaktion auf bestimmte Substanzen hin ist beim Hauttest ein rechtzeitiges Absetzen der medikamentösen Behandlung (ca. 10 Tage). Die Hauttests sind seit deren Entwicklung (1920) standardisierte und schnelle Tests mit geringen Risiken. Bei den Hauttests kann in effizienter Weise eine Vielzahl verschiedener Testsubstanzen auf eine allergische Reaktion hin überprüft werden. Sie weisen Antikörper nach, die nach dem Erstkontakt mit einer Pollenart im Körper entstanden sind. Ist der Test auf ein Allergen positiv, heißt das jedoch nicht unbedingt, dass der Patient auf diese Pollenart hin schon einmal erkrankt ist, sondern, dass er bei einem Zweitkontakt dagegen erkranken könnte (er ist sensibilisiert).
Beim Pricktest (Stichtest) wird die Unterarmhaut oder eine Region des Rückens mit Alkohol gereinigt, die Haut mit einer Nadel an einer markierten Stelle angeritzt und sowohl eine Kontrollösung als auch verschiedene Allergenlösungen aufgebracht. Das Anritzen ist nicht schmerzhaft, sondern mit dem Schmerz eines Mückenstiches vergleichbar. Nach 15-30 min tritt bei einer positiven allergischen Reaktion um die Einritzung herum eine kleine Anschwellung auf (Quaddel). Dieser Test simuliert die allergische Situation in der Nasenschleimhaut und ist der beste Nachweis für Aeroallergene.
Ähnlich zu diesem Test wird beim Intrakutantest die Allergenlösung mit einer Nadel in die Haut gespritzt, beim Scratchtest die Haut leicht angekratzt und anschließend das Allergen aufgetragen und beim Reibtest die Allergenlösung auf der Haut mit Druck verrieben. Beim nasalen Provokationstest wird eine Kontrollösung und anschließend verschiedene Allergenlösungen auf die Nasenschleimhaut gesprüht. Nach ca. 30 min auftretende allergische Reaktionen beweisen eine Allergie gegen ein bestimmtes Allergen. Die Behinderung des Nasenatmung nach Anschwellen der Schleimhäute wird mittels der Rhinomanometrie gemessen. Um ein verlässliches Ergebnis zu bekommen, muss jeweils an einem Tag ein Test durchgeführt werden.
Bluttests
Mit einem RAST(Radio Allergo Sorbent Test)-Verfahren, das Mitte der 60er Jahre entwickelt wurde, werden Antikörper (IgE) im Blut des Patienten mit Hilfe von Isotopen nachgewiesen. Dazu wird die Blutprobe in ein Labor eingeschickt, das Ergebnis ist erst in einigen Tagen zu erfahren. Dieser Test ist besonders bei der Feststellung einer Lebensmittelallergie hilfreich sowie, wenn der Patient Antiallergika eingenommen hat, da Antiallergika das Ergebnis dieses Tests nicht beeinflussen.
Antiallergika
Die medikamentöse Behandlung kann nur die Symptome des Heuschnupfens mildern. Zur Zeit werden hierfür folgende Antiallergika erfolgreich eingesetzt:
- Antihistaminika
Antihistaminika blocken die H1 Rezeptoren, das sind Bindungsstellen des Histamins auf den Gefäßen. Dadurch wird der schädigenden Wirkung des Histamins entgegengewirkt. Diese Medikamente sollten präventiv vor dem Kontakt mit dem Allergen eingenommen werden. Die neueren Antihistaminika machen nicht mehr wie die Alten müde noch beeinträchtigen sie das Reaktionsverhalten. Antihistaminika vermindern den Juckreiz, nicht jedoch die Verstopfung der Nase. - Kortison (als Nasenspray)
Kortisonhaltige Nasensprays hemmen die Entzündung in der Nasenschleimhaut und sollten in der vom Arzt vorgeschriebenen Dosierung angewendet werden. Diese lokale Behandlung ruft keine Nebenwirkungen hervor, wie sie bei einer oralen Einnahme von Kortison auftreten. - Nicht-kortisonhaltige Nasensprays
Diese Sprays gegen verstopfte Nasen sollten nur selten und nicht auf eine lange Dauer hinweg benutzt werden (nicht länger als 3-4 Tage). Sie bewirken eine Gefäßverengung in der Nase und dadurch ein Abschwellen der Schleimhäute. Durch das sog. “postischämische Syndrom” muss nach Langzeitanwendung bereits nach kurzer Zeit nachgesprüht werden, da dem abschwellenden Effekt durch einen körpereigenen Prozess gegengewirkt wird. Eine immer häufigere Anwendung ist die Folge, die zur Schädigung der Nasenschleimhaut führen kann (z. B. Rhinitis sicca). - Mastzellstabilisatoren
Durch diese Medikamente wird die Membran der Mastzellen stabilisiert und dadurch die Ausschüttung von Histamin dieser Zellen vermindert. Zu der Gruppe der Mastzellstabilisatoren zählt die Cromoglicinsäure (z. B. Intal®), ein Extrakt aus dem Bischofskraut. - Spezifische Immuntherapie (De- oder Hyposensibilisierung)
Diese Therapie wurde 1911 erstmalig eingesetzt. Der Wirkmechanismus ist noch nicht genau geklärt. Man vermutet, dass durch dieImmuntherapie eine Population der T-Lymphozyten so beeinflusst wird, dass die B-Lymphozyten keine Antikörper mehr produzieren. Die Erfolgsquote der Therapie ist stark von der Art des Allergens und dem Patienten abhängig. Das Allergen muss genau bestimmt worden sein und der Patient darf während der Therapie an keinen Erkankungen leiden. Die Allergiker werden schrittweise durch Injektionen hochverdünnter Pollenextrakte unter die Haut an höhere Dosen des allergieauslösenden Stoffes (Allergen) gewöhnt und die Toleranz für das Allergen gesteigert. Ist die Behandlung, die häufig über Jahre hinweg durchgeführt wird, erfolgreich, führt sie zur Befreiung von den Heuschnupfen-Symptomen.
Jedoch gilt immer: Lassen Sie sich von einem Arzt beraten!
Vorbeugung
Durch Wissen über die Allergie kann Leiden verringert werden!
- Die Pollenkonzentration ist am höchsten an warmen, trockenen und windigen Tagen, weniger hoch an feuchten und kühlen Tagen. Starker Wind führt zu einer starken Verteilung der Pollen, hingegen schwacher Wind erhöht die Pollenkonzentration in der Luft und verstärkt somit Allergiesymptome. Daher sollte man, wenn man auf dem Land wohnt, am frühen Morgen (5-9 Uhr) besser zu Hause bleiben, Fenster und Türen geschlossen halten und den Allergenkontakt vermeiden, wenn man in der Stadt wohnt, sollte der Kontakt mit der Außenluft am Abend (20-23 Uhr) gemieden werden.
- Sport oder körperliche Anstrengung möglichst nach einem Regenschauer betreiben, da dann die Pollen aus der Luft gewaschen wurden.
- Immer auf den Pollenkalender, der die Saison der jeweiligen Pollen beschreibt, und die Pollenfluginformationsdienste achten, die den aktuellen Stand des Pollenfluges bekanntgeben, und sich dementsprechend verhalten.
Der Pollenflug wird folgendermaßen gemessen: Auf dem Dach eines Gebäudes werden mit einer Vorrichtung, die sich dreht, Pollen eingefangen. Diese Pollen werden gefärbt und mit einem Mikroskop die Menge und Art der Pollen bestimmt. Die Pollenflugvorhersage beruht auf einer Beobachtung der Pflanzenentwicklung, der momentanen Pollenkonzentration und der Wettervorhersage. - Bei Allergie gegen Baumpollen besteht oft gleichzeitig Sensibilisierung gegen Obstarten (Äpfel), teilweise auch gegen Kartoffel, Tomaten und Karotten. Bei dem Auftreten einer solchen Reaktion empfiehlt es sich, diese Früchte nur im gekochten Zustand zu essen, da dadurch die Allergene zerstört werden.
- Allergene in der Wohnung vermeiden. Schimmelquellen und Staub entfernen, wobei Reinigungen mit einem feuchten Lappen vorgenommen werden sollten.
- Den Urlaubsort auf regionale Unterschiede des Pollenfluges abstimmen.
- Rechtzeitig einen Arzt aufsuchen, die Art des Allergens bestimmen lassen und den Heuschnupfen behandeln lassen, da sich sonst Spätfolgen, wie Asthma, entstehen könnten.
- Medikamente regelmäßig einnehmen, bei einigen sogar, bevor man mit dem Allergen in Kontakt kommt. Die Medikamenteneinnahme richtet sich auch nach der Stärke des Pollenfluges.
- Immunabwehr stärken (Stress vermeiden, gesunde Ernährung, Sport betreiben).
Kurzinformation
Als Heuschnupfen wird eine Überempfindlichkeitsreaktion, Allergie genannt, gegen Gras- und Baumpollen sowie gegen einzelne Getreidesorten bezeichnet. Die Symptome eines Heuschnupfens werden leicht mit einer Erkältung verwechselt. Bei Heuschnupfen können die leichteren Symptome einer Augen-, Nasen- und Halsreizung auch zu ernsteren Erkrankungen führen, wie z. B. zu Asthma, und müssen daher unbedingt von einem Arzt behandelt werden.
Die Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen eine Substanz, die normalerweise für den Menschen “harmlos” ist. Ein Allergen ist eine Substanz, die eine allergische Reaktion auslöst, z. B. Graspollen, Kot der Staubmilben, Schimmelsporen, Katzenhaare. Der Erstkontakt mit einem Allergen kann auf verschiedene Art und Weise stattfinden: durch Schlucken, Einatmen, Injektion oder durch Berührung. Dieser Erstkontakt regt B-Zellen zur Produktion von Antikörper (IgE) an. Erst bei einem Zweitkontakt mit dem Allergen bindet der an Mastzellen fixierte IgE Antikörper an das Allergen und bildet einen Allergen-Antikörper-Komplex. Mastzellen sind Gewebezellen, die Histamin enthalten. Histamin und verwandte Substanzen werden in das Gewebe ausgeschüttet und es kommt zu den Symptomen einer allergischen Reaktion.
Der Arzt kann durch Haut- und Bluttests die Art des Allergens effizient bestimmen. Anschließend kann eine Symptombekämpfung durch Antihistaminika, kortisonhaltige Nasensprays und Mastzellstabilisatoren durchgeführt werden, wobei einige Medikamente schon vor dem Allergenkontakt eingenommen werden müssen. Eine durch den Arzt durchgeführte Immuntherapie kann bei einigen Patienten zur erfolgreichen Behandlung der Allergie führen.
Nach der Bestimmung der Art des Allergens durch den Arzt sollte der Kontakt zum Allergen gemieden werden: Die Wohnung vom Allergen befreien und bei Pollenflug Fenster und Türen geschlossen halten. Sportliche Aktivität sollte keinenfalls in den Morgenstunden (wenn man auf dem Land wohnt), bzw. in den Abendstunden (wenn man in der Stadt wohnt) stattfinden. Auf Pollenfluginformationsdienste sollte täglich geachtet werden. Die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente sowie die Stärkung der Immunabwehr sind entscheidene präventive Maßnahmen gegen eine Heuschnupfenattacke.
Immunologischer Vorgang
Allergien (Hypersensibilität) werden nach der Klassifikation von Coombs und Gell in vier Typen eingeteilt. Heuschnupfen fällt in die Kategorie “Typ I Hypersensibilität”. Diese Reaktion ist durch IgE Antikörper vermittelt. Dringt ein Allergen in den Körper ein, wird es von sog. Antigen-präsentierenden Zellen aufgenommen, die das Allergen prozessieren (in Stücke teilen) und schließlich wieder an ihrer Oberfläche präsentieren. Diese Präsentation erfolgt über MHC Klasse II Moleküle, durch die die T-Lymphozyten (auch T-Helfer Zellen genannt) stimuliert werden. Die aktivierten T-Helfer Zellen produzieren Cytokine, dies sind kleine Botenstoffe, die den in der Nähe befindlichen B-Lymphozyten helfen, sich aus dem Ruhestand heraus zu Antikörper-produzierenden Plasmazellen zu entwicklen. Diese Plasmazellen sind aktivierte B-Lymphozyten, die Antikörper freisetzen. Freie IgE Antikörper binden mit dem hinteren Molekülteil (=Fc Teil) an gewebeständige Mastzellen. Diese initiale Bindung an die Mastzellen hat noch keinen allergieauslösenden Effekt. Erst bei einem Zweitkontakt mit dem Allergen werden die mastzellständigen IgE Antikörper über das Allergen vernetzt und bewirken eine Degranulation (=Ausschüttung der Zellgranula) der Mastzelle. Die somit freigesetzten Mediatoren sind Histamin, Heparin, Prostaglandin D2 und die Enzyme Tryptase und saure Hydrolasen. Die Wirkungen dieser Mediatoren unterscheiden sich nach dem Gewebe, in das das Allergen eingedrungen war. Typische Symptome sind eine Kontraktion der glatten Muskulatur (z. B. in der Lunge oder Blutgefäße), vaskuläre Lecks und dadurch Schwellungen, Drüsensekretion, Juckreiz, Rötung und Schmerz. Diese Symptome treten sehr schnell auf und klingen nach 30 Minuten wieder ab, daher wird diese Reaktion auch “Reaktion vom Soforttyp” genannt.
Immuntherapie
In der Population der T-Lymphozyten kann man sog. T-Helfer Zellen, die die Antikörperproduktion der B-Lymphozyten unterstützen, von T-Suppressor Zellen unterscheiden, welche B-Zellen in der Antikörperproduktion hemmen. Man nimmt an, dass bei der Immuntherapie entweder die T-Helfer Zellen gebremst werden oder die T-Suppressor Zellen gefördert werden. Dadurch könnte ein hemmender Einfluss auf die Antikörper (IgE) Produktion der B-Lymphozyten zustande kommen. Dies vermindert die Allergiesymptome, da es erst durch eine hohe Konzentration von IgE im Körper zu einer dichten Besetzung der Mastzellmembran, nachfolgend zu einer Vernetzung der IgE durch die Allergene und schließlich zu einer Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen kommt.
Pollen
Pollen sind 8-35 µm kleiner Blütenstaub, die in den Staubgefäßen der Blüten entstehen. Sie dienen der Befruchtung weiblicher Blüten und enthalten männliche Keimzellenkerne. Jede Pflanzenart hat spezifisch aussehende Pollen. Generell bestehen die Pollen aus einem Zellkern, Zytoplasma und einer Pollendoppelwand. Nur diese kleinen Pollen sind für den Allergiker gefährlich, da sie mit dem Wind fortgetragen werden; größere Pollen werden durch Vögel und Insekten verstreut und kommen daher nicht mit dem Allergiker in Kontakt. Jede Pflanze produziert Millionen von Pollen.
Pollenflugkalender
Der Kalender ist an die klimatischen Bedingungen in Deutschland angepasst und dient dem Allergiker lediglich der Orientierung – saisonale Verschiebungen können auftreten. Aktuelle Informationen über den Pollenflug kann man unter http://www.luft-zum-leben.de > Service > Pollenservice erfahren.
Hilfreiche Adressen
DAAB – Deutscher Allergie-und Asthmabund e.V. – Bundesgeschäftsstelle
Hindenburgstraße 110
41061 Mönchengladbach
E-Mail: daab@vva.com
Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind – Hilfen für Kinder mit Asthma, Ekzem oder Heuschnupfen e. V.
Hauptstr. 29
6348 Herborn
Hauptstraße 29
22083 Hamburg
Deutsche Allergie- und Asthmahilfe e. V.
Dorotheenstr. 174
2000 Hamburg 60
Freie Heilpraktiker e. V.
Sternwartstr. 42
40223 Düsseldorf
Beratungsstelle für Allergiker und Asthmatiker
Lacombletstraße 9
40239 Düsseldorf
Allergie- und umweltkrankes Kind
Westerholter Straße 142
45892 Gelsenkirchen
ADIZ- Allergie- Dokumentations-und Informations- Zentrum
Burgstraße 12
D-33175 Bad Lippspringe
Mit dem ADIZ eröffneten die Kurgesellschaften ein Haus, das einen Einblick in die historische Entwicklung der Allergologie gibt, gleichzeitig jedoch auch Wege zur Vorbeugung, Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation aufzeigt.
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(uw)
Aneta
am 21. Oktober 2012
Guten TagIch bin seid Jahren an Myasthenie-Gravis erkrankt. Mir bomemkt we4rme sehr gut ,keine Hitze.Bei hitze habe ich das geffchl zu Platzen.Am besten bomemkt mir das Wetter auf den Canaren da ist das Wetter ohne grodfe schwankungen.Die We4rme benf6tige ich da ich auch an vielen Arthrosen und Wirbelse4ulenvere4nderungen leide.Seid 25 Jahren machen wir dort unsern Urlaub,haben viele bekannte dort. Ich fand es immer so tolldas dort alle paar Meter eine Bank oder Mauer ist wo man sich hinsetzen konnte,ich war immer schnell erschf6pft,aber durch 5 Minuten sitzen auch wieder schnell regennieriert.Heute weidf ich das es an Myasthenie-Gravis lag!Ich bin von den c4rzten immer ffcr Pyschisch krank eingestuft worden.Also kann man dem patienten ja Tavor 2,0 verschreiben.Man hat mich mit diesen Mitteln so kaputt gemacht,heute vertrau ich nur noch meiner Neurologin.Selbst in der Uni Mfcnster sagte man mir zu beginn schonMyathenie habe ich nicht dadurch wurden 3 weitere Jahre ohne Medikamente mit der Behandlung gewartet.Erst als ich fast nicht mehr aus den Augen schauen konnte und ich den Augenarzt fragte welche Zahlenich vorlesen solte die obere oder untere Zahl.Er schaute mich komischan und wieder holte die Frage mehrfach,ich kam mir ganz schf6n blf6d vorEr sagte sofort da stimmt was nicht und schickte mich wieder zur Neurologin.Sie sagte sofort ich habe doch gesagt das Sie an Myasthenie Gravis erkrankt sind.Ich bekam Mestinon und siehe ich konnte schon nach3 Wochen meine Augen wieder f6ffnen.3 schwere stfcrze hatte ich einmal davonden Mittelfudf 2 mal gebrochen. Hause4rzte untersuchen garnicht mehrHe4tte ich meine Neurologin nicht wfcrde ich verzweifeln.Ich habe mehr Angst mit Arzt zu Sterben als ohne. Ps bei Ke4lte bekomme ich Wahnsinnige Schmerzen! Aus diesem Grund machen wir seid25 Jahren im Winter Urlaub.Im Sommer sind wir in Bad Mein- Garten.MFG Klara
Tristan
am 9. Februar 2011
Hallo,
ich leide bereits seit Jahren unter Heuschnupfen. Seit etwa einem Jahr habe ich zudem ständig so einen Hustenreiz. Bisher habe ich das immer auf den Heuschnupfen geschoben.
Jetzt habe ich gelesen, dass dieser auch von Mandelsteinen kommen kann.
Darauf gekommen bin ich als ich nach der Ursache für Mundgeruch gesucht habe, den ich auch habe.
Kann es sein, dass dieser Hustenreiz gar nicht von dem Heuschnupfen, sondern von diesen Mandelsteinen kommt?